
Vor ca 2 Monaten haben meine Katze Molly und ich unsere Sachen gepackt und Kampala und die dortige Einsatzstelle verlassen. Die Reise war (vor allem für Molly) eine anstrengende Angelegenheit, aber nachdem ich ihr dann auf der Fahrt eine stabile Kiste besorgt habe, hat sie sich (zeitweise) mit ihrem Schicksal abgefunden. Doch nach 8 Stunden Fahrt und Mollys ständigen, lautstarken Beschwerden, sind wir angekommen: in Ococia.
Hallo allerliebste LeserInnen,
Zwischenseminar
Zuerst möchte ich euch von meinem Zwischenseminar berichten. Am 9. Januar habe ich mich auf den Weg zu meiner Freundin Kathi nach Kigali, Ruanda gemacht. Es war eine schreckliche Fahrt mir war durchgängig übel und ich konnte kein bisschen schlafen. Als wir dann aber endlich angekommen sind und ich in meinem Hotel etwas geschlafen hab, ging es mir schon viel besser. Kathi hat mir etwas von Kigali gezeigt und es war wunderschön!!
Am nächsten Tag haben wir uns in den Flieger nach Daressalam in Tansania gemacht. Dort haben wir ein paar Tage in sehr interessanten Motels verbracht, bevor es dann an unseren Zielort, Bagamoyo, ging. Dort ging mit 3 SeminarleiterInnen 7 Tage um eine Reflektion unseres bisherigen Freiwilligendienstes. Auch hier wurde meine Entscheidung meine alte Einsatzstelle zu verlassen nochmal verstärkt. Wir hatten eine schöne Zeit und ich hab viel über mich und Bagamoyo gelernt. (siehe Instagram: emmis_emphatischeerlebnisse)
Nach 7 Tagen haben Kathi und ich uns in den nächsten Bus geworfen und sind nach Arusha gefahren. Dort haben wir uns den Kilimandscharo und ein paar wunderschöne Märkte angeschaut. Danach ging es weiter nach Mombasa, eine große Stadt direkt am Strand in Kenia. Nach einigen Tagen sind wir von dort aus mit dem Zug nach Nairobi gefahren. Die Fahrt war wahnsinnig toll wir sind durch 3 Nationalparks gefahren, konnten unfassbar viel sehen und ich bin ehrlich ich hab Zug fahren total vermisst!
Am Ende von unserer Zeit in Nairobi konnten wir sogar in einer Auffangstation Giraffen füttern.
Nach einigen Tagen in Nairobi haben wir uns der letzten und längsten Busfahrt gestellt: 16 Stunden nach Kampala zurück. Doch wir haben es gut überstanden. Die Reise mit Kathi war unbeschreiblich schön und ich bin ihr sehr dankbar für diese Zeit. Ich durfte und konnte sehr viel lernen. Danke Kathi!!
Umzug
Vor ca 2 Monaten haben meine Katze Molly und ich unsere Sachen gepackt und Kampala und die dortige Einsatzstelle verlassen. Die Reise war (vor allem für Molly) eine anstrengende Angelegenheit, aber nachdem ich ihr dann auf der Fahrt eine stabile Kiste besorgt habe, hat sie sich (zeitweise) mit ihrem Schicksal abgefunden. Doch nach 8 Stunden Fahrt und Mollys ständigen, lautstarken Beschwerden, sind wir angekommen: in Ococia.
Neue Einsatzstelle
Ococia ist ein kleines Dorf in der Nähe vom Amuria und ungefähr 8 Stunden entfernt von Kampala, es liegt im Norden Ugandas und besteht aus einem Health Center, einer Kirche, den Staffhäusern, 3 Schulen und einem Konvent, in dem ich mit 3 Schwestern zusammenlebe. Das Leben mit den Schwestern ist anders, aber wunderschön, auch wenn sie manchmal sehr besorgt sind, ist ein schönes Gefühl, dass jemand dort ist der an einen denkt. Auch ist der Unterschied zu Kampala sehr enorm. Es ist ein großer Unterschied ob man in so einer riesen Stadt lebt wie in Kampala oder in einem kleinen Dorf wie Ococia. Die Eingewöhnung fiel mir deswegen am Anfang auch etwas schwieriger, aber alle Menschen mit denen ich hier tagtäglich im Kontakt bin, haben es mir auf jeden Fall erleichtert. Es ist ein bisischen wie der Unterschied zwischen Berlin und dem kleinen Dorf aus dem mein Großvater kommt, aber ist wunderschön und ich fühle mich unfassbar wohl. Im Konvent leben aber nicht nur die drei Schwestern, Molly und ich, sondern auch noch zwei Hunde: Tiger und Saddam. Tiger ist 8 Jahre alt und Saddam noch ein Welpe. Mit Tiger kommen Molly und ich super gut klar, mit Saddam ist es manchmal noch etwas schwierig, aber er ist halt noch klein und will spielen. Die Tiere die hier überall leben machen mich unfassbar glücklich und haben mir auch das Einleben hier in Ococia sehr vereinfacht. Ich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben und jetzt hier leben zu dürfen.
Arbeitsstellen
Hier in Ococia gibt es für alle Freiwilligen die Möglichkeit in verschiedenen Bereichen zu arbeiten, zum einen gibt es die ,,Rise – Up Schule‘‘ in der zur Zeit 13 Kinder mit Einschränkungen (meist Trisomie 21) unterrichtet werden und leben. Die Schule geht immer 3 Wochen am Stück und dann gehen die Kinder für eine Woche nachhause. Es ist eine wichtige Arbeit, die dort jeden Tag geleistet wird, da Kinder mit Einschränkungen hier oft sehr beschämend für die Eltern ist und sie verstecken sie lieber. Doch auch diese Kinder können lernen, Ziele erreichen und eine Hilfe sein. Mich persönlich bereichert jedes einzelne dieser Kinder, jedes Kind hat mir schon etwas beigebracht und jeden Tag lerne ich etwas neues von ihnen. Die Zeit in der Schule bereichert mich unfassbar sehr und ich bin dankbar für jeden Tag den ich dort verbringen darf.
Eine zweite Möglichkeit bietet das health center, wo ich als ungelernte Kraft nur an wenigen Punkten unterstützen kann. Ich hab mir trotzdem alles von dem Kreißsaal bis über Kinderkrankstation, HIV Klinik und Labor angeschaut, am Ende bin ich für jeweils 2 Tage in der Woche bei der Medikamentenausgabe geblieben, doch in den letzten 2/3 Wochen ist mir aufgefallen wie sehr ich die Arbeit mit den Kindern liebe, deswegen arbeite ich jetzt 5 Tage die Woche in der Schule. Diese Entscheidung war für mich persönlich das absolut Richtige und ich bin super froh darüber.
Sonstiges BlahBlah
Molly ist hier ja nicht die einzige Katze, deswegen haben wir momentan so super süße Babykatzen die ich auch jeden Tag besuchen gehe.
Leider ist auch Saddam, der Welpe, vor einiger Zeit sehr krank geworden, er hat nichts mehr gegessen und getrunken und ich weiß auch bis heute nicht was er hatte, aber ich habe mich in diese Zeit sehr versucht um ihn zu kümmern. Ich bin jede Stunde nachts ausgestanden um nach ihm zu schauen und ihn etwas Kleines zu füttern und seht her! Er klaut wieder munter Schuhe von allen Leuten und jagt auch immer gerne Molly über die Wiese!
Ich schreibe diesen Brief hier gerade, während meine Mutti hier ist! Wir fahren hoffentlich in den nächsten Tagen in den Kidepo Nationalpark. Ich habe Mama jetzt seit fast 9 Monaten nicht mehr gesehen und dass sie jetzt ist, macht mich so unglaublich glücklich. Aber ich bin auch glücklich hier zu sein. Meine bisherige Zeit in Uganda hat mich schon unfassbar viel gelehrt, auch über mich selbst habe ich viel gelernt was mich auf meinem ganzen weiteren Lebensweg begleiten wird. Ich bin so dankbar für alles hier, für die Schwestern, für die Kinder und natürlich für Molly. Meine Zeit hier ist noch längst nicht vorbei und ich bin ja sooo aufgeregt was mich noch alles erwarten wird und ich freue mich schon euch allen davon zu berichten!
Bis ganz bald!
Eure Emmi

