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„Ausland, aber anders“


Bullay – Sie werden ab August für ein Jahr nach Südamerika, Afrika, Indien oder Osteuropa fahren: 31 junge Erwachsene aus dem ganzen Bistum Trier stehen vor ihrem Start in einen sozialen Auslandsdienst. Mit dem Verein „Soziale Friedensdienste im Ausland“ (SoFiA), der die jungen Menschen begleitet, haben sie sich am 12. und 13. Mai zu einem Vorbereitungswochenenden auf der Marienburg bei Bullay getroffen.
Nach verschiedenen Vorbereitungstreffen und Seminaren mit eigenen Schwerpunkten standen dieses Mal die Vorbereitung der Entsendefeier am 2. Juli sowie Fragen zu Rundbriefen und Medienarbeit im Blickpunkt. Am Samstag, einem „Länder- und Kulturtag“, berichteten ehemalige SoFiA-Freiwillige von ihren Erfahrungen in ihren Einsatzländern, während junge Menschen aus Bolivien, Afrika und der Ukraine als sogenannte Reverse-Freiwillige Rede und Antwort standen zu ihren Herkunftsländern und zu kulturellen Unterschieden. „Ohne die Unterstützung der ehemaligen Freiwilligen wäre die Begleitung gar nicht möglich“, sagten Anne Ferner-Steuer und Judith Weyand vom SoFiA-Team über die Ehemaligen, „die nach ihrer Rückkehr gerne mitgestalten wollen“.
Von ihren Erfahrungen profitiert unter anderen Kim Teichmann aus Marpingen. Die 19-Jährige geht ab August für 13 Monate nach Brasilien, um in einem sozialen Projekt mitzuarbeiten. Nach einem Schüleraustausch stand für sie fest, dass sie nach dem Abitur „gerne noch mal ins Ausland gehen möchte, aber anders“. Nicht mit einem sogenannten „Work and Travel“-Angebot in ein westlich geprägtes Land, „sondern so, dass man Teil der Kultur werden und sie richtig kennen lernen kann“. Außerdem empfindet sie es als Glück, im privilegierten Deutschland geboren zu sein – „mit dem Gefühl, dass das irgendwie nicht gerecht ist. Deshalb möchte ich etwas zurückgeben und solidarisch sein mit Anderen“. Auch die 18-jährige Judith Weißenfels aus Koblenz fände es „langweilig“, nach Australien oder in die USA zu reisen. In Süd-Indien wird sie in einem Schulprojekt mitarbeiten und will nach ihrer Rückkehr abseits aller Klischees erklären können, „wie es in Indien wirklich ist“.
Während den Beiden auch Religion und Glaube sehr wichtig sind, steht für Lukas Wendling aus Kamp-Bornhofen der „interkulturelle Austausch“ im Mittelpunkt seines Aufenthaltes in Ruanda. „Die afrikanische Kultur finde ich mega-interessant“, sagt der 19-Jährige Abiturient. „Ich möchte mittendrin sein, die Kultur und die Menschen erleben – und mich selbst besser kennenlernen.“ Ebenfalls nach Afrika, nach Malawi, geht Paul Heck aus Greimersburg. „Ich lebe schon sehr bewusst und kaufe fair ein“, sagt der ebenfalls 19-Jährige. „Aber das ist mir zu wenig. Und ich möchte selbst was tun für Frieden und Völkerverständigung, statt nur davon zu reden“. Und wie alle freut er sich, neue Menschen und eine neue Kultur kennenzulernen.
„SoFiA“ organisiert und vermittelt freiwillige Dienste für Frieden und Versöhnung im Ausland und versteht sich als sozialer Lerndienst. Die Einsatzfelder sind überwiegend in den Bereichen Jugendarbeit, (Jugend-)Bildung, Arbeit mit behinderten Menschen sowie im sozialen und zivilgesellschaftlichen Bereich. Bewerbungen sind bis zum 31. August für das Folgejahr möglich. Ende September finden drei Informations- und Orientierungswochenenden statt. Weitere Informationen im Internet unter: www.sofia-trier.de.